Die Semmeringbahn, die vor einigen Jahren zum Weltkulturerbe erhoben wurde, war die erste Gebirgsbahn der Welt! Nirgendwo konnte man mit der Eisenbahn in größere Höhen fahren als am Semmering. Carl Ritter von Ghega entwarf diese grandiose Bahnstrecke, die heute noch unbestritten eine wichtige Magistrale zwischen Wien und den Städten Graz/ Klagenfurt sowie in die südlichen Nachbarstaaten darstellt. Die geniale Linienführung ins Gebirge zeigt sich in der Tatsache, daß an der von Ghega erbeuten Trasse keine Veränderungen ausgeführt wurden wie z.B. am Arlberg. Streckenbegradigungen oder Verkürzungen sind nicht möglich, ohne die Neigungsverhältnisse negativ zu beeinflussen. So geht die Reise auch heute noch im Schwarzatal nach Payerbach-Reichenau, wo die Strecke mit einem 180°-Bogen die Talseite wechselt und stetig ansteigt, um oberhalb von Gloggnitz den Eichberg zu erklimmen. Wiederum 180° gewechselt wird Klamm-Schottwien entgegengestrebt, wobei der Ort Schottwien fast 200m tiefer im Tal liegt! Der Adlitzgraben wird erreicht und bis Breitenstein etliche Kunstbauten passiert, wie der Wagnerviadukt, Gamperlviadukt und-tunnel sowie Rumplertunnel und Weinzettelwand. Hinter Breitenstein wird die unter der Polleroswand hindurch und über das wohl schönste Bauwerk die kalte Rinne überquert. Der untere Adlitzgraben wird ebenfalls mit einem Viadukt überquert, bis nach dem Weberkogel- , Wolfsbergkogel-und Kartnerkogeltunnel die Station Semmering erreicht wird. Im folgenden Scheiteltunnel, dem Semmeringtunnel, wird der Brechpunkt der Strecke passiert und die Landesgrenze zur Steiermark überquert. Der nachfolgende Abschnitt nach Mürzzugschlag bietet weit weniger Motive als die Nordrampe. Ich werde in einer kleinen Serie meine Semmeringbahnfilme hier veröffentlichen. Diese Eisenbahnstrecke ist einfach einmalig!