Reiten lernen - "Um die Ecke gebracht" - oder - "Wie geht das mit dem Ecken reiten?"

Wo starten wir nun, wenn es mit dem Reiten noch nicht so richtig läuft. Am Anfang braucht man Zuversicht, Geduld und lösbare Aufgaben. Eine lösbare Aufgabe beim Reiten ist, dass reiten von Ecken. Im ersten Augenblick ist es unspektakulär und verwunderlich, dass man diesem Thema beim reiten so viel Aufmerksamkeit zumessen sollte. Wenn jedoch die Wendungen ordentlich geritten werden, gymnastiziert dies die Pferde ungemein. Eine tief ausgerittene Ecke hat einen Radius von ca. 2 Meter und ermöglicht dem Pferd eine ausgeprägte Biegung in der Längsachse. Dies wiederum gymnastiziert das Pferd. Die äußeren Muskelgruppen werden gedehnt, die inneren Muskelgruppen verkürzt – bei jedem Handwechsel, wechseln natürlich auch die Muskelgruppen und damit können Pferde beidseitig gearbeitet werden. Während es dem Beginner bzw. dem noch unerfahrenen Reiter meist recht gut gelingt, die gezeigten Techniken im Schritt und im Trab zu erarbeiten, ist die Arbeit im Galopp ein wenig aufwändiger. Wichtig ist es, diese Arbeit in jeder Gangart zu „entschleunigen“. Am Ende der langen Seite, die Pferde zurückzuführen – aber auch nach jeder Ecke, das Tempo wieder nach oben zu bringen. An der Langen Seite, Linke Hand von A kommend, kann man zum Beispiel zwischen F und dem Zirkelpunkt, das Tempo ein wenig anziehen, um dann vor dem Zirkelpunkt bei M, das Tempo wieder herunter zu regeln. Gegebenenfalls bis zum Halten. In der Regel bleiben wir dabei in der Bandbreite des normalen Arbeitstempo. Wenn wir also den Trab verstärken, ist das noch lange kein Mitteltrab, wenn wir das Arbeitstempo ein wenig einfangen, ist das wiederum auch keine Versammlung!! Mit dieser Arbeit übernehmen wir also Kontrolle über die Art, wie das Pferd die Wendungen läuft und wir ermöglichen dem Pferd, sich körperlich gut zu bewegen und zu gymnastizieren.