Polen will keine Flüchtlinge

Die neue Flüchtlingspolitik der EU sieht ein Quotensystem für die einzelnen Mitgliedsstaaten vor. Polen und Großbritannien lehnen die Regelung ab. Flüchtlinge in Polen In den polnischen Flüchtlingsheimen leben vor allem Tschetschenen, meist Mütter mit Söhnen. Aber auch immer mehr Ukrainer fliehen ins polnische Nachbarland. Das dient als Argument gegen die Quote. Landesweit gibt es 200 syrische Flüchtlinge, nun sollen 100 weitere kommen. Das gilt in Polen schon als schwierige Aufgabe. Dass über die Quotenregelung noch mehr Flüchtlinge aus allen Ecken der Erde nach Polen kommen könnten, dagegen wehrt sich der polnische Innenminister in einem Fernsehinterview. Nicht weil die Quoten zu hoch sind, sondern weil Polen selbst bestimmen will, wie viele Flüchtlinge es aufnehmen will. Vergessen wird dabei leicht: Polen ist eines der Länder, aus dem traditionell sehr viele Menschen auswandern, um in anderen Ländern ihr Glück zu suchen, zum Beispiel in den USA oder in Großbritannien. Flüchtlinge in Großbritannien Hammersmith im Südwesten Londons ist Heimat für viele polnische Einwanderer. Die meisten sind mit der EU-Osterweiterung vor zehn Jahren gekommen. Die Polen sind die zweitgrößte Gruppe Einwanderer in Großbritannien nach den Indern. Viele Osteuropäer sind wichtige Arbeitskräfte im Niedriglohnsektor. Trotzdem heißt sie nicht jeder willkommen. Die Angst vor einer Überfremdung wächst. Tatsächlich haben die Briten die höchste Einwanderungsquote in Europa. Auch deshalb lehnt die britische Regierung eine Quote zur zusätzlichen Aufnahme von Flüchtlingen ab. Großbritannien hat vertraglich die Möglichkeit in der EU-Flüchtlingspolitik eigene Akzente zu setzen. Deshalb wurden in den letzten Jahren relativ wenige Flüchtlinge aufgenommen. Beispielweise nicht einmal 200 Syrer. Großbritannien hat weniger als 25.000 Asylanfragen jedes Jahr. Im Vergleich zu Deutschland, aber auch Schweden, Frankreich und Italien ist das sehr wenig. Homepage: http://www.mittagsmagazin.de Blog: http://www.mimawebspiegel.de Facebook: http://www.facebook.com/mittagsmagazin Twitter: https://twitter.com/mittagsmagazin