Monday, 15 September, 2025г.
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Hoi Crimer, fühlst du dich männlich?

Hoi Crimer, fühlst du dich männlich?У вашего броузера проблема в совместимости с HTML5
Crimer ist Musiker. Er setzt sich in seinen Songs wie «Bois Cry» und «Brotherlove» mit dem Mannsein auseinander. Er ist 30 Jahre alt und lebt in Zürich. https://www.instagram.com/crimermusic/ Hoi ist ein Youtube-Format aus der Schweiz. Jeden Monat sitzt eine andere Persönlichkeit vor unserer Kamera und spricht über eines der grossen Themen des Lebens – über den Tod, über Geld oder über den Struggle, die innere Mitte zu finden. https://www.instagram.com/hoi_talks/ https://www.facebook.com/HoiTalks/ Der Talk zum Nachlesen: Als ich im England-Austausch war, hat zu mir eine gesagt, sie glaubt, ich habe einen megakleinen Zipfel. Ich hätte immer so enge Hosen an und sei so girly unterwegs. Ich fand das voll idiotisch. Obwohl ich natürlich einen megakleinen Zipfel hab. Hoi Crimer, fühlst du dich männlich? Das letzte Mal männlich gefühlt habe ich mich gestern Morgen, als ich mich rasiert habe, mit meinen zehn Steps. Das ist so eine Gentleman-Rasur. Und das ein bisschen zu zelebrieren, da fühle ich mich dann so zehn Minuten lang männlich. Als Teenie fand ich immer, mein Hals ist so dünn, und ich sehe nicht stark aus. Das hat mich schon sehr beschäftigt. Dann hat man halt irgendwann mit einem Kollegen mal ein Fitness-Abo gelöst. Und denkt, das kann man wieder in Ordnung bringen. Und das Einzige, das passiert ist, ich bin noch dünner geworden. Ich musste doch ein gewisses Alter erreichen, um sagen zu können, ich finde es voll okay, wenn ich ein dünner Dude bin mit einem kleinen Bäuchlein. Oder irgendwas, ist ja egal. Ich bin wirklich mit einem sehr klassischen Bild von Männlichkeit aufgewachsen. Mein Papi ging arbeiten, hatte einen guten Job, hat Karriere gemacht. Und mein Mami war die aufopfernde, perfekte Hausfrau und hat sich um die Kinder gekümmert und hat alles dafür getan, dass der Vater in seiner klassischen Rolle als Ernährer einer Familie aufgehen kann. Was natürlich etwas Megaschönes ist, finde ich, wenn man das zusammen entscheidet. Wenn meine Eltern das zusammen entschieden haben, finde ich das sehr schön. Ob das so gewesen ist, weiss ich nicht. Mein Papi hat vorgelebt, dass man nicht weint. Er hat uns immer gesagt, dass er nicht mal bei der Beerdigung von seinem Vater geweint hat. Wir haben unter uns Brüdern immer gesagt: Hey so krass, der Papi hat wirklich noch nie geweint. Das ist schon etwas mega Gutes. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich sehr lange gebraucht habe, bis ich Emotionen zeigen konnte. Sei es in einer Beziehung, einer Liebesbeziehung oder auch sonst mit Freunden. Wenn ich ein Problem hatte, war es für mich sehr, sehr lang sehr, sehr schwierig. Mittlerweile bin ich vielmehr der Meinung, dass es viel befreiender ist, wenn man dem freien Lauf lassen kann. Wenn man traurig ist, soll man traurig sein. Das hat sehr lange gedauert bei mir. Das erste Idol, das ich als Teenie hatte – ich weiss nicht, wie man den Namen genau ausspricht, aber ich hab immer Lauri Lyönen gesagt – der war der Sänger von The Rasmus. Er hat ganz viele Sachen gemacht, die nicht so typisch männlich waren, in meiner Welt. Er hat seine Augen mit Kajal angemalt. Er hatte Federn in den Haaren. Ich habe dann natürlich auch angefangen, meine Augen zu schminken. Meine engen Hosen, die ich gekauft habe, waren Frauenhosen. Ich finde grundsätzlich lohnt es sich, das gängige Männerbild zu hinterfragen. Man lebt einfach freier und offener, weil man sich nicht in etwas reinzwängt, das man vielleicht gar nicht sein kann. Ich erinnere mich, als ich mir das erste Mal die Augen geschminkt habe, da fand meine Mutter, hey, das find ich voll läss, ist doch cool. Und mein Vater hat gar nichts gesagt. Es war dann schon nicht so bei uns daheim, dass es hiess, Bürschlein, das geht nicht. Da war ich sehr, sehr frei. Im Rheintal, wo ich aufgewachsen bin, wurde oft über mich gesagt, er ist ein Schwuler, er sieht schwul aus, Schwuchtel. Was ich an sich nie als Beleidigung empfunden habe, weil selbst wenn es so wäre, ist ja nichts, wofür ich mich schämen müsste. Ich würde auch nie so etwas sagen wie, die Frauen müssen langsam aufpassen, dass sie nicht langsam mehr haben als wir Männer oder so. Ich finde, das sind so idiotische Aussagen. Es geht nicht darum, wer mehr hat und wer nicht. Es geht darum, dass alle das Gleiche haben, dass es für alle das Gleiche ist. Weil ich fänds zum Beispiel auch extrem schwierig, wenn auf mir der Druck des Alleinernährers lasten würde. Gleichzeitig will ich ja auch was vom Familienbild haben und mich nicht gezwungen fühlen, das zu machen, weil es ohne mich nicht geht. Ich denke, das ist die Schwierigkeit in der Männerrolle, wenn es ums Vatersein geht, dass man die Einfachheit nicht einfach hinnimmt und sagt, hey, das ist jetzt biologisch bedingt. Ich kann halt nicht stillen. Dann mache ich halt das, was ich machen kann, ich gehe arbeiten und Geld verdienen. Das ist etwas, das ich sehr antizipieren will.
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