F.R.E.I. - Videoblog „Lichter der Stadt Tour" - Dortmund Westfalenhalle mit Unheilig

Daniels Tourtagebuch „Daniel, weißt du was? Du spielst heute Abend mit deiner Band in der Dortmunder Westfalenhalle!" Hätte mir das vor einem halben Jahr jemand gesagt, hätte ich ihn gefragt, ob er denn noch alle Tassen im Schrank habe. Aber es passiert wirklich! Doch fangen wir vorne an: Ich habe ja an den Konzert-Wochenende immer wieder diesen gleichen Alptraum, in dem ich vor 10.000 Zuschauern auf der Bühne stehe und dabei den Hosenstall offen stehen habe. Aber nicht heute. Heute habe ich mal einen neuen: Wir warten während der Show der Staubis hinter der Bühne, bis ich bemerke, dass die Jungs heute mal zur Abwechslung nicht ihre eigenen sondern unsere Lieder spielen. Meine Bandkollegen finden das super lustig. Und auf meine Frage hin, was ich denn jetzt den 15.000 Leuten da draußen erzählen soll, warum wir alle Songs noch einmal spielen, entgegnen sie nur: „Ach, du machst das schon. Lass dir halt mal was einfallen..." Mann, wann hört dieser Bammel vor der Show endlich auf, und wann kommt die routinierte Gelassenheit, die auch der Graf so beherrscht? Die Westfalenhalle ist von außen wirklich gewaltig! Schon bei unserer Ankunft stehen draußen vor der Halle die ersten 300 Fans, die uns freudig entgegen grölen. Und von innen ist die Halle noch viel gewaltiger. Ein riesiger Kessel über zwei Emporen. Und das ganze Ding ist sogar ausverkauft! Im Backstage hängen überall die Plakate von den Künstlern, die hier schon aufgetreten sind: Michael Jackson, Rod Steward, Paul McCartney, Joe Cocker, Tina Turner, Pink... Schon irgendwie cool, dass ich vielleicht auf das selbe Klo gehe wie diese Megastars und die gleiche asbestverseuchte Luft atme. Hammer! Heute geht mir -- ganz nebenbei bemerkt -- der Arsch noch ein wenig mehr auf Grundeis als sonst, weil heute unsere halbe Plattenfirma, Familien und diverse Kooperationspartner von einer meeeeegacoolen VIP-Lounge aus zuschauen. Mittlerweile reichen dem feinen Herrn Wagner nämlich 15.000 prüfende Ohrenpaare nicht mehr, da muss schon mehr kommen, um mich hibbelig zu machen (hüstel)... Aber zum ersten mal auf der Tour mit Unheilig schaffe ich es irgendwie, meinen Bammel in der Garderobe zu lassen und die Show einfach zu genießen. Und zum ersten Mal begreife ich so wirklich, dass ich gerade dabei bin, meinen lebenslangen Traum von solch gigantischen Kulissen wirklich zu leben. Auch nach dem Konzert will der Andrang von autogrammsuchenden Fans nicht abreißen. Und so stehen wir sogar nach Schließung noch fast eine halbe Stunde vor der Halle, bis alle ihr Kärtchen und ihr Foto haben. Danke Leute! Vergesst nicht, dass ihr alle ein großer Teil dieses Traums seid. Vielleicht der größte...