Zu wenig Personal, mangelhafte Ausstattung und zu viel Bürokratie - so lässt sich die aktuelle Situation der Bundeswehr zusammenfassen. In seinem Jahresbericht listet der Wehrbeauftragte des Bundestages, Bartels, zahlreiche Punkte auf, bei denen Verbesserungen notwendig sind. Die Zahl der jährlichen Neueinstellungen sei auf einem "Allzeittief". Mehr als 20.0000 Dienstposten oberhalb der Mannschaftsebene sind dem Bericht zufolge derzeit unbesetzt. In den vergangenen Jahren habe sich kaum etwas getan, so Bartels, die erhoffte Trendwende sei ausgeblieben.
In dem Bericht nennt Bartels Beispiele: Das gängige Rucksackmodell sei häufig defekt und passe nicht zum Hüfttragsystem. In manchen Unterkünften gebe es Schimmel an den Wänden, Türschlösser fehlten. Es sei ein Trugschluss zu glauben, jedem Soldaten stünden in der Kaserne ein Bett und ein Spind zur Verfügung. Am Marinestützpunkt Eckernförde warte man seit zwei Jahren darauf, dass bereits genehmigte Container aufgestellt werden. Der Grund dafür sind Personalengpässe.
Oft seien die technischen Bereiche betroffen, es fehle demnach an Fernmelde- und Luftfahrzeugtechnikern. Die Artillerie sei unterbesetzt, es gebe zu wenig Piloten für den Transporthubschrauber NH90. Im Zentralen Sanitätsdienst fehlten Fachärzte. Auch im neuen Bereich Cyber habe die Bundeswehr Schwierigkeiten, das nötige hochspezialisierte Personal zu bekommen.